Dennis Slanar (links) und Daniel Wilk bei ihrer
Projekt-Präsentation
Nachdem die Hochschule Rhein-Waal die ersten Geburtswehen so überstanden hat, kommt die Zusammenarbeit zwischen der Stadt Moers und der Hochschule langsam auf Touren. Dabei ist „langsam“ vielleicht etwas untertrieben, denn zumindest im Bereich E-Government gibt es eifrige Aktivitäten.
In diesem Jahr hat der erste Student sein Praxissemester in der Internetredaktion bestritten und sehr hilfreiche konzeptionelle Vorarbeiten zu einigen wichtigen Themen geleistet. Jetzt sind in den letzten Tagen gleich drei Praxisprojekte angelaufen. Jeweils zwei „Studis“ kümmern sich um folgende Themen:
– Open Data
– Bürgerbeteiligung in Planungsverfahren und
– Marketing für E-Government.
Worum geht’s bei diesen Projekten?
Open Data
Zurzeit wird bundesweit sehr heftig darüber diskutiert, ob und in welchem Umfang Behörden Daten im Internet veröffentlichen sollen. Es geht dabei um Daten aller Art: statistische Daten, Umweltdaten, Verkehrsdaten, Wetterdaten, Geodaten und und und.
„Daten sind dann „offen“, wenn sie durch jedermann und für jegliche Zwecke genutzt, weiterverarbeitet und weiterverbreitet werden können.“
Dieses Zitat von der Internetseite der Bundeszentrale für politische Bildung zum Thema Open Data bringt es auf den Punkt. Für die Stadt Moers wird jetzt zu untersuchen sein, wo die Chancen und Risiken liegen, welche Daten überhaupt in Frage kommen und in welchen Formaten sie zur Verfügung gestellt werden können.
Beispiele einiger Vorreiter-Kommen für Open Data -Angebote aus dem In- und Ausland:
Bürgerbeteiligung in Planungsverfahren
Die Stadt Moers führt bereits seit langem Bürgerbeteiligungsverfahren vor Ort und im Internet durch. Auch abseits gesetzlicher Vorgaben ist es das Ziel, Bürgerinnen und Bürger aktiv in Entscheidungsprozesse einzubinden, Anregungen zu bekommen und vom Erfahrungsschatz möglichst vieler Menschen zu profitieren. So können vielleicht noch einmal völlig neue Ideen in Planungen einfließen, Bedenken berücksichtigt und Fehlplanungen verhindert werden.
Allerdings geht es häufig um recht schwierig zu vermittelnde Inhalte oder sehr spezielle Themen, die die breite Öffentlichkeit nicht so richtig zu fesseln vermögen. Daher ist die Beteiligung oft nur sehr gering. In dem Projekt wird es nun um die Frage gehen, wie man Beteiligungsprozesse bürgerfreundlicher gestalten und somit auch das Interesse der Betroffenen wecken kann.
Marketing für E-Government
Auf ihrer Internetseite bietet die Stadt Moers zahlreiche Bürgerservices an: Die Palette reicht vom Internet-Katalog der Bibliothek bis hin zur Online-Passauskunft. Zahlreiche interaktive Formulare, Signatur- und Verschlüsselungsmöglichkeiten für den sicheren Datenverkehr runden das Angebot ab.
Viele Bürgerinnen und Bürger kennen die Service-Angebote jedoch noch nicht oder sind nur unzureichend informiert. Dabei kann man viele Dinge bereits heute von Zuhause erledigen: Anträge stellen, Infos einholen, diskutieren und ganz einfach den Kontakt zur Stadtverwaltung herstellen.
Gemeinsam mit den Studenten soll daher ein Konzept erarbeitet und – bestenfalls – umgesetzt werden, das den Bürgerinnen und Bürgern die E-Government-Angebote ihrer Stadtverwaltung näher bringt.
Verheißungsvoller Auftakt
Die drei Auftaktgespräche mit den Studentinnen und Studenten waren durchweg vielversprechend! Ich habe in allen Fällen eine große Lust verspürt, diese Zukunftsthemen der Verwaltung mit großem Elan anzugehen und gute Ergebnisse zu erzielen. Inwieweit man manche hochtrabende Idee wieder auf den Boden der (Verwaltungs-)Wirklichkeit zurückholen muss, bleibt abzuwarten. Aber letztendlich sollen die „Studis“ ja auch Verwaltungsluft schnuppern – dazu gehört auch, Widerständen zu begegnen und erfindungsreich zu umschiffen 😉