In den letzten Wochen ist viel über Gewerbe- und Industriegebiete in unserer Stadt gesprochen und geschrieben worden. Ein Aspekt kam aus meiner Sicht immer zu kurz: Es geht um die wichtige Frage, welche Entwicklung die Stadt Moers in ihrer Gesamtheit nimmt.
Es vergeht kaum eine Woche, in der nicht Investoren anfragen, was in Moers möglich ist und was nicht. Und sie meinen nicht, was in 5 Jahren gehen könnte, sondern sofort. Von 2005 bis Anfang 2011 hatten wir fast 2.000 Anfragen, davon bezogen sich etwa 440 auf gewerbliche Flächen und Immobilien. 210 Anfragen betrafen den Bereich Einzelhandel.
Die Zahl der Ansiedlungen ist dagegen eher überschaubar: Im Bereich der wir4-Gewerbegebiete sind es 29 Betriebe, die auf 220.000 Quadratmetern 785 Arbeitsplätze geschaffen haben. Hinzu kommt die Vermittlung von 28 Ansiedlungen und Erweiterungen durch unsere städtische Wirtschaftsförderung.
Der Grund, warum sich so viele Firmen unverrichteter Dinge wieder verabschieden, liegt auf der Hand: Es fehlen die geeigneten Flächen. Wir haben insgesamt 9 Gewerbegebiete (GE-Gebiete). Die städtischen sind voll, lediglich die von wir4 vermarkteten haben noch Kapazitäten. Industriegebiete (GI-Flächen) haben wir überhaupt nicht. Wenn wir über Industrie reden, dann kann aus meiner Sicht nur ein gemeinsamer Industriestandort für die wir4-Region infrage kommen. Dies bedingt jedoch u.a. eine ausreichende Flächengröße. Diese liegt nach Einschätzung der wir4-Wirtschaftsförderung bei mehr als 20 Hektar. So könnten beispielsweise die heutigen Anforderungen großflächiger Logistikbetriebe bedient werden.
Doch natürlich habe ich als Bürgermeister die Aufgabe, die unterschiedlichen Bedürfnisse zusammenzufassen. Ökonomie und das Schaffen von Arbeitsplätzen, ökologische Aspekte wie Umweltschutz und die Belange von Anwohnern sind hier zu berücksichtigen. Den eingegangenen Dialog werden wir in Moers konsequent weiterführen.