Als Bürgermeister ist man auch mal auf Reisen – privat und dienstlich. Ich nutze manchmal private Ausflüge, um mir anzuschauen, wie andere Städte Probleme lösen. Aus aktuellem Anlass halte ich das für absolut notwendig. Zur Zeit beschäftigen mich vor allem Ideen aus dem Bereich Stadtentwicklung.
Bei meinem Kurzurlaub über Fronleichnam bot sich beispielsweise ein Besuch bei unseren Nachbarn an. Auf dem Rückweg habe ich mir die niederländische Stadt Bergen op Zoom angesehen. Eine Besonderheit fiel mir natürlich sofort auf: Ich habe mich gefühlt wie in einer niederrheinischen (Mittel-) Stadt. Die kleinteilige, architektonische äußerst ansprechende Bebauung ist dort sehr gelungen. Hier wurde die vorhandene Struktur sinnvoll ergänzt. So könnte ich mir eine Weiterentwicklung der Moerser Innenstadt vorstellen.
Einen absoluten Kontrast bot Almere – eine Retortenstadt, die gerade mal so alt ist wie das „neue“ Moers nach der kommunalen Neuordnung. Hier kann man gut erkennen, wie künftige neue Städte optimal gebaut werden. Die Architektur ist eher „verwegen“, und das moderne Verkehrssystem sucht seinesgleichen. Die Wohnmöglichkeiten inmitten der Stadt sind trotz der zentralen Lage idyllisch.
Natürlich kann man nicht alles auf Deutschland oder gar Moers übertragen. Aber einige Denkanstöße habe ich mitgenommen. Auch in Bezug auf die Landesbauordnung sollten die Niederlande Vorbild sein… Insgesamt kann ich nur feststellen, dass unsere Nachbarn viele Ideen und eine gute Planung haben. Nur eines können sie nicht – Fußball-Weltmeister werden…