Als ich diese Woche (3. August) aus dem Urlaub zurückkam, warteten bereits wichtige Themen auf mich. Gleich zwei Angelegenheiten drehten sich um das Thema Sicherheit. Bei einer Sache wurde der Ruf nach mehr Vorschriften und Maßnahmen laut. Nach dem tragischen Unfalltod eines zehnjährigen Jungen an der Kornstraße haben sich viele Bürgerinnen und Bürger eine höhere Sicherheit für den Bereich gewünscht. Dies kann ich grundsätzlich gut verstehen.
In der Kornstraße hat die Stadt bereits einige Maßnahmen umgesetzt. Vier weitere, wie zum Beispiel die Verstärkung der kommunalen Geschwindigkeitskontrolle, werden auf Empfehlung der Unfallkommission des Kreises Wesel folgen. Mehr Sicherheit geht an dieser Stelle leider nicht mehr. Gerade im Straßenverkehr ist es unmöglich, einen absoluten Schutz von Leib und Leben zu gewähren. Hier helfen zusätzlich Aufmerksamkeit, Wachsamkeit und Rücksichtnahme weiter. Aber auch wenn man diese wichtigen Dinge beherzigt, bleibt meiner Meinung nach ein Restrisiko zurück.
Im anderen Fall ging es um die Sicherheit der Bewohner eines Altenwohnheimes in Moers. Hier mangelt es am gesetzlich geforderten Brandschutz. Die Sofortmaßnahmen zur Umsetzung der Regeln durch die städtische Bauaufsicht stießen teilweise auf Unverständnis und Ablehnung. Die Folge war, dass das Wohnheim eine lange geplante Seniorenmesse abgesagt hatte. Dafür wurde die Stadt kritisiert, was ich völlig unverständlich finde. Nicht die Vorschriften zum Brandschutz waren der Auslöser oder das Problem, sondern der Zustand der Räumlichkeiten.
In beiden Fällen drängt sich mir die Frage auf, wieviel Sicherheit ist möglich? Und was ist, wenn sich hinterher Maßnahmen als unzureichend erwiesen haben? Wer trägt die Verantwortung? Wen spricht man schuldig? Sicher alles nicht einfach zu beantworten. Gleichwohl muss man festhalten, dass es objektiv niemals ein Zuviel an Sicherheit geben kann, sondern nur subjektiv empfundene Einschätzungen einer Sicherheitslage. Für meinen Teil als Bürgermeister kann ich nur weiterhin dafür stehen, dass bei der Stadt Moers die objektiven Kriterien nach Recht und Gesetz umgesetzt werden. Und das mit Blick auf das Wohl der Bürgerinnen und Bürger.