Gemütlich und stimmungsvoll geht es seit letztem Montag (24. November) wieder auf dem Kastellplatz zu. Ich durfte bei schönstem, knackig kaltem Winterwetter den Moerser Weihnachtsmarkt eröffnen. Obwohl er zu unseren Traditionsveranstaltungen gehört, ist immer etwas Neues dort zu erleben. Das Riesenrad fehlt wegen der kurzfristigen Absage eines Schaustellers. Da war erst einmal Enttäuschung angesagt. Aber die Verantwortlichen vom Fachdienst Ordnung und der Geschäftsführer der MoersMarketing GmbH, Michael Birr, haben aus der Not eine Tugend gemacht. Auf der freien Stelle hat nun der Circus Europa seinen Platz gefunden. Ein Familienunternehmen bietet im beheizten Zelt wechselnde Programme für die ganze Familie an. Zudem ist dort eine Tierschau mit Streichelzoo und Ponyreiten zu erleben, was mich als Familienvater besonders freut.
Ebenfalls aus meiner Sicht positiv: Der diesjährige Weihnachtsmarkt hat breitere Gänge und die Bedingungen für Menschen mit Handicap sind stark verbessert worden. Leider ist wegen der Beschaffenheit des Platzes ist eine komplette Barrierefreiheit nicht möglich, aber die Verantwortlichen haben ihr Bestes gegeben. Eine Rollstuhlfahrerin und die städtische Behindertenkoordinatorin Angelika Schütz haben den Platz unter die Lupe genommen und für gut befunden. Außerdem sorgen die breiteren Gänge für mehr „Luft“ beim Schlendern und nutzen damit allen Gästen.
Für Weihnachtsmarktfans ist in diesem Jahr eine Webcam installiert worden. Sie liefert alle 30 Sekunden das neueste Bild vom Geschehen auf unserer Traditionsveranstaltung. Und mit sogenannten eCards kann man Freunden und Bekannten einen vorweihnachtlichen Gruß mit Motiven vom Markt schicken. Das sind alles gute Ideen, um die Veranstaltung noch einmal hervorzuheben.
Der Moerser Weihnachtsmarkt ist auch nach über 30 Jahren nach wie vor ein Erfolgsgarant. Das kann man an den unzähligen Besucherinnen und Besuchern erkennen. Allerdings denke ich, dass wir trotzdem über die Zukunft dieses Angebots diskutieren sollten. Beispielsweise steht noch die Frage einer Übernahme durch die MoersMarketing GmbH im Raum. Wie die Gremien auch entscheiden, Ziel muss es sein, die Qualität weiterhin zu steigern. Allerdings darf dies nicht über höhere Standgebühren für die Beschicker gelöst werden. Denn die damit steigenden Verkaufspreise helfen langfristig niemandem – weder dem Stadtsäckel noch der MoersMarketing und schon gar nicht dem Verbraucher. Sicherlich muss noch etwas an der Vermarktung dieses „Events“ getan werden. Wenn ich in der Region unterwegs bin, sehe ich überall Plakate und Werbung für andere Märkte. Da muss Moers „mitziehen“.
So oder so ist und bleibt der Weihnachtsmarkt eines der Veranstaltungshöhepunkte in Moers. Unsere Stadt lebt von solchen Angeboten. Einen Besuch kann ich also nur wärmstens empfehlen. Besonders am Montag, 1. Dezember, von 17 bis 18 Uhr würde ich mich über eine Stippvisite an der Weihnachtsbühne freuen. Dann stellt der Verleger Wolfgang Stammler das Buch „So kochen wir am Niederrhein“ vor. Die Wir-4-Bürgermeister präsentieren dann auch live ihre Lieblingsgerichte. Meines ist übrigens gefüllte Rinderroulade mit Rotkohl und Knödeln.